Matcha fasziniert durch seinen einzigartigen Geschmack und zeichnet sich durch die leuchtend-grüne Farbe aus. Doch was ihn wirklich besonders macht, ist sein charakteristischer Schaum. Die Zubereitung kann anfangs herausfordernd erscheinen, doch mit dem richtigen Werkzeug, dem Chasen oder Matchabesen, wird sie zum Kinderspiel. Dieses elegante Tool ist nicht nur ein Meisterwerk japanischer Handwerkskunst, sondern auch ein lebendiges Beispiel für die Wabi-Sabi-Philosophie, die die Schönheit in der Vergänglichkeit zelebriert.
Wie benutzt man einen Matchabesen richtig?
Das Matcha-Zubereitungs-Ritual beginnt mit einer sauberen Teetasse, die mit warmem Wasser gefüllt wird. Tauche deinen Matchabesen etwa eine Minute lang darin ein, um die Borsten aufzuweichen und elastischer zu machen. Dies ist ein wichtiger Schritt, den du nicht überspringen solltest.
Beim Aufschlagen deines Matcha in der Matchaschale ist es wichtig, den Matchabesen vorsichtig zu benutzen. Vermeide es, ihn zu fest gegen die Schale zu schlagen oder zu reiben, um seine Form zu bewahren und die Borsten zu schonen. Nachdem der Matcha fertig zubereitet ist, spüle den Besen in der Tasse mit warmem Wasser aus, um alle Teerückstände zu entfernen.
Wie reinigt man einen Matchabesen?
Um deinen Matchabesen richtig zu reinigen, ist es ausreichend, ihn nach jedem Gebrauch gründlich mit Wasser zu spülen. Verwende keine Seife oder andere Reinigungsmittel, da diese das natürliche Material Bambus beschädigen können. Nach dem Spülen sollte der Matchabesen auf einem speziellen Ständer, dem Kusenaoshi, getrocknet werden. Dies verhindert die Ansammlung von überschüssigem Wasser im Griff, das Schimmel verursachen könnte.
Alternativen zum traditionellen Matchabesen
Obwohl der traditionelle Chasen unersetzlich scheint, gibt es Matchabesen Alternativen, die in einigen Situationen praktisch sein können. Spezielle elektrische Matcha-Aufschäumer, mit denen man schnell und unkompliziert sein Getränk zubereiten kann, können wir aus eigener Erfahrung empfehlen. In der äußerten Not kann kann auf kleine Milchschäumer oder Schneebesen zurückgreifen, aber das Ergebnis wird eher bescheiden ausfallen.
Die Geschichte und Herstellung des Chasen
Der Matchabesen ist ein wesentliches Werkzeug für die Zubereitung von Matcha und wird auch heute noch von Handwerksmeistern in Japan gefertigt. Die Herstellung eines hochwertigen Chasen aus Bambus ist ein aufwendiger Prozess, der Präzision und Zeit erfordert, um die perfekte Form und Haltbarkeit zu gewährleisten. Dies zeigt die tiefe Verbundenheit der japanischen Kultur mit der Kunst der Teezubereitung.
Das richtige Holz und viel Zeit
Für einen qualitativ hochwertigen Chasen wird spezieller Bambus sorgfältig im Wald ausgewählt, geschnitten, gewaschen, in der Sonne getrocknet und anschließend drei bis sechs Jahre gelagert. Dieser langwierige Alterungsprozess ist entscheidend, denn je länger der Bambus reift, desto dunkler wird er und desto robuster ist das Endprodukt. Aus einem einzigen Bambusstück können in der Regel nur drei oder vier Matchabesen gefertigt werden. Die genaue Platzierung der Nahtstelle ist dabei essenziell, damit ausreichend Material sowohl für die Schnitzerei oben als auch für den Griff unten zur Verfügung steht.
Die drei Teile des Chasen
Ein Matchabesen besteht aus drei Hauptteilen: dem Griff, der Blüte (außen) und dem Herz (innen). Nachdem die äußere Schicht des Bambus dünn geschabt wurde, wird der Bambus oberhalb der Nahtstelle in 16 gleichmäßige Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt wird dann weiter verfeinert, um dünne Borsten zu schaffen, die schlussendlich in 10 feine Zinken pro Borste geteilt werden. Insgesamt entstehen so 160 Zinken – 80 für die äußere Blüte und 80 für das innere Herz. Es gibt auch Chasen mit 100, 120 oder mehr Borsten, die als Shin-Chasen bekannt sind.
Für jede Teeschule das richtige Werkzeug
Um die Blüte und das Herz des Chasen zu formen, wird eine spezielle Schnur zwischen die Borsten geflochten, was ihnen hilft, getrennt zu bleiben. Diese Schnur ist oft schwarz, kann aber auch in anderen Farben wie Rot, Violett oder sogar Blau und Weiß erhältlich sein, je nach den Anforderungen verschiedener Teezeremonie-Schulen. Die Farbe des Bambus und die Borstenanzahl eines Chasen können ebenfalls variieren, abhängig davon, ob du lieber dicken oder dünnen Matcha zubereiten möchtest. Für besondere Anlässe gibt es spezielle Chasen, wie den Kotobuki-Chasen, der ausschließlich zum Neujahrsfest verwendet wird.